Der Zauber Von Avalon III Die Ewige Flamme: Roman by Thomas A. Barron & Irmela Brender

Der Zauber Von Avalon III Die Ewige Flamme: Roman by Thomas A. Barron & Irmela Brender

Autor:Thomas A. Barron & Irmela Brender [Barron, Thomas A. & Brender, Irmela]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Kinder- und Jugendbücher/Jugendbücher ab 12 Jahre
ISBN: 342371266X
Herausgeber: Deutscher Taschenbuch Verlag
veröffentlicht: 2007-01-01T23:00:00+00:00


25

Flug der Feuerengel

Von Gwirion angeführt, flogen die Ayanowynkrieger rasch höher. Ihre geflügelten Gestalten flammten orange, denn mit der neuen Führerschaft waren ihr Lebenszweck und ihre Gesundheit wiederhergestellt. Die Männer und Frauen glichen nicht mehr schwelender Holzkohle, in ihnen brannte Llalowyn – das Seelenfeuer. Wieder wollten sie zur Geschichte ihres Volkes beitragen, genau wie sie sich wieder ihren alten Namen verdienen wollten.

Feuerengel.

Tamwyn auf dem Kopf des großen grünen Drachen Basilgarrad hatte das Gefühl, sein eigenes Herz sei in Flammen der Dankbarkeit aufgegangen. Er beugte sich vor, während er sich am Drachenohr festhielt, und zählte die herbeifliegenden Feuerengel. Es waren sechzig, vielleicht siebzig, weniger als ein Drittel der Zahl von Rhita Gawrs Drachen. Und die Drachen waren zwar viel kleiner als Rhita Gawr, aber doppelt so groß wie ihre Gegner. Doch bald wurde klar, dass Gwirions Truppen mit Mut, Geschwindigkeit und Kühnheit ausglichen, was ihnen an Zahl und Größe mangelte.

Die Feuerengel flogen direkt in die Menge der Kriegerdrachen und griffen sie mit der Wildheit eines wütenden Wespenschwarms an. Ayanowynkämpfer schlugen mit brennenden Flügeln in die Drachengesichter, traten den Gegnern in die lidlosen Augen und landeten überraschend auf den schuppigen Hälsen, sodass die Eindringlinge durch das vermehrte Gewicht große Schwierigkeiten hatten zu steuern – oder auch nur zu fliegen. Die ganze Zeit wichen die Feuerengel den dornigen Schwänzen, gezackten Flügeln und spitzen Krallen aus. Obwohl sie keine Rüstung trugen und keine Kleidung außer ihren Lendenschurzen aus Eisenholz, schützte ihre Gewandtheit in der Luft sie vor ernsten Verletzungen.

Gerade als Tamwyn sich dem Kampf näherte, sah er, wie einer der lodernden Kämpfer zwischen zwei Drachen flog, ihnen die Augen versengte und sich dann so schnell davonschwang, dass die Eindringlinge in der Luft zusammenstießen. Die Drachen kreischten vor Wut, fingen an, miteinander zu kämpfen und hieben wild mit Schwänzen und Flügeln aufeinander ein. Inzwischen flog der Feuerengel, der ihren Zusammenstoß verursacht hatte, unversehrt davon.

»Gwirion!«, rief Tamwyn. Unter ihm hob Basilgarrad seine riesigen Flügel, um den Flug zu bremsen.

Als Gwirion den Freund sah, flog er heran. Mit einem wachsamen Blick auf den großen Drachen landete der Feuerengel auf Basilgarrads Kopf direkt neben Tamwyn. Ein paar Sekunden betrachteten sie einander nur erstaunt. Schließlich legte Gwirion die Hände an die Hüften und sagte:

»Bei den tausend Flammen, Tamwyn! Du hast es weit gebracht, seit du beim Kampf gegen ein paar Riesentermiten fast gestorben wärst.«

Tamwyn hob eine Hand, er spürte die Hitze, die vom Körper seines Freundes ausstrahlte. »Und du hast es weit gebracht, seit du als Kind ein paar Feuerkohlen geschluckt hast, damit dein Seelenfeuer heller brennt, und dabei fast gestorben wärst.«

Gwirion grinste. Mit einem flammenden Finger berührte er den goldenen Kranz auf seinem kahlen Kopf. »Ich habe es wirklich nie für möglich gehalten, bis du das an meine Tür gebracht hast. Genau wie ich nie wirklich an die Prophezeiung geglaubt habe – dass mein Volk wieder brennen und zu den Sternen zurückfliegen würde.«

»Und dass du Dagda selbst treffen würdest, der deinem Volk seinen wahren Namen gibt«, sagte Tamwyn.

Da wandte sich der Feuerengel zur Seite. Er schaute auf den Kampf, der rundum tobte, und murmelte: »Dieser Teil der Prophezeiung ist nur eine Hoffnung.



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